Gen Z Trends: So shoppt die junge Generation

12.01.2023 | Rob van den Heuvel

Fast die Hälfte der Online-Modebestellungen stammen der Gen Z. Mit der wachsenden Kaufkraft dieser Generation wird sich der Trend voraussichtlich fortsetzen und Modehändler versuchen entsprechend, die junge Käuferschaft an sich zu binden. Das gelingt mit dem Fokus auf die aktuellen Trends. 

Gen Z Trends: Die Generation, die sprichwörtlich mit einem Smartphone in der einen und einem iPad in der anderen Hand aufgewachsen ist, ist äußerst trendsensibel und gibt im Schnitt fast zwei Bestellungen im Monat auf. Obwohl die Jugend von heute ein Gespür für Trends hat, kann man ihnen keinen Hang zu Fast Fashion bescheinigen, also Kleidung die billig hergestellt und vertrieben wird. Was die Gen Z vielleicht am meisten von anderen Generationen unterscheidet, ist ihr allgemeiner (Konsum-)Fokus auf Nachhaltigkeit und Authentizität. Wenn man sich die Kaufgewohnheiten der U30-jährigen genauer ansieht, könnte man so weit gehen, sie als die bisher ethischste Generation zu bezeichnen.

Gen Z Trends: Darauf kommt es an

Während das Bestellverhalten älterer Generationen in erster Linie von nie­d­rigen Versandkosten angetrieben wird, legt die Gen Z Wert auf Flexibilität und Nachhaltigkeit. Wie wirkt sich dies auf die Lieferbedürfnisse der Generation Z aus? Auf der Grundlage einer Studie unter 2.400 Verbrauchern sind vier Trends festzustellen:

Trend 1: Nachhaltiger Versand als Dealbreaker

Wenn Unternehmen sicherstellen wollen, dass Gen-Z-Kunden auf ihr Geschäft aufmerksam werden und auch wieder kommen sollen, ist es notwendig, sich um nachhaltige Dienstleistungen zu bemühen. Das Thema Umweltfreundlichkeit wird ein immer wichtigeres Element der Lieferung, und die Gen Z bestimmt hier die Leitkultur. Mehr als die Hälfte (63 Prozent) der U30-Käufer erwarten heutzutage, dass Online-Shops eine umweltfreundliche Liefermethode anbieten und 14 Prozent würden auf den Einkauf verzichten, wenn keine umweltfreundliche Lieferung verfügbar ist.

Obwohl die Option „umweltfreund­liche Lieferung“ noch nicht sonderlich weit verbreitet ist, gibt es hier bereits einige positive Entwicklungen. So hat Zalando vor einigen Jahren mit der Lieferung über Budbee begonnen. Budbee bietet einen nahezu von fossilen Brennstoffen freien Lieferservice an, um Pakete umweltfreundlich zuzustellen, beispielsweise durch die Nutzung von Fahrzeugen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden sowie durch ein digitales Routenoptimierungssystem. In den Niederlanden hat H&M sogar damit angefangen, einen Teil seiner Bestellungen mit dem Fahrrad auszuliefern, um die bei der Lieferung verursachten Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Auch wenn eine vollständig CO2-neutrale Lieferung noch nicht für alle Einzelhändler machbar ist, sollten Unternehmen dennoch prüfen, was kurzfristig möglich ist. Eine „grüne Option“ sollte zusätzlich zum Standardversand angeboten werden. So können Verbraucher etwa mit kostenlosen oder reduzierten Versandkosten dafür belohnt werden, dass sie bereit sind, länger auf eine Lieferung zu warten, wenn diese dafür auf nachhaltigem Wege zugestellt wird. 

Gen Z Trends: 2. Die Jugend ist geduldig

Unternehmen nehmen oft an, dass schnel­ler automatisch besser ist, aber längst nicht alle Bestellungen sind dringend und müssen am nächsten Tag ge­liefert werden. Tatsächlich sind die Käufer der Gen Z im Vergleich zu anderen Generationen besonders geduldig. U30-jährige sind ­bereit, auf die Zustellung einer Online-Bestellung bis zu 5,1 Tage zu warten. Darüber hinaus geben 60 Prozent der Käufer dieser Generation an, dass sie noch länger auf eine Bestellung warten würden, wenn sie nachhal­tiger ist, im Vergleich zu nur 45 Prozent des 50er-Marktes. Dies verschafft den Einzelhändlern nicht nur eine gewisse Atempause bei der Auftragsabwicklung, sondern ist auch unter Umweltgesichtspunkten eine positive Entwicklung. Online-Händler können zum Beispiel eine Lieferung am gewünschten Tag anbieten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass eine Bestellung beim ersten Zustellversuch angenommen wird. Außerdem ermöglicht mehr Zeit eine Optimierung der Routen und damit eine höhere Effizienz der Wegnutzung.

Trend 3: Gen Z scheut sich nicht Geld auszugeben

Leider sind flexible Lieferungen oft mit einem Preisaufschlag verbunden. Glücklicherweise sind junge Käufer ­bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, um das zu bekommen, was sie wollen. Während die Verbraucher im Durchschnitt bereit sind, 4,10 € für eine Bestellung von 50,00 € zu zahlen, sind die Käufer der jungen Generation bereit, bis zu 5,10 € auszugeben. In puncto steigende Logistikkosten können sich Online-Shops bei den Käufer der Gen Z also glücklich schätzen.

Mit einer flexiblen Kaufabwicklung können Händler* je nach gewählter Versandart unterschiedliche Versandkosten berechnen.

Gen Z Trends: 4. Flexibilität ist der Schlüssel, um die U30-jährigen für sich zu gewinnen

Da viele Verbraucher von 9 bis 17 Uhr arbeiten und Online-Shopping immer beliebter wird, verlangen sie mehr Kontrolle über die Zustellung. Hierbei dreht sich alles um Bequemlichkeit, und deshalb sind die Käufer der Gen Z große Fans von alternativen Liefermethoden. So würde beispielsweise ein Drittel (34 Prozent) gerne ein intelligentes Schloss verwenden, über das sich Zugangsberechtigungen erteilen lassen, um Pakete in Empfang zu nehmen, verglichen mit nur 13 Prozent der Generation der über 50-jährigen. Gleichzeitig wollen 62 Prozent der Konsument der Gen Z die Möglichkeit haben, die Lieferzeit nach dem Versand zu ändern. Darüber hinaus wünscht sich Jüngere eine Mischung aus Standardzustellung sowie Zustellung am nächsten Tag und auch am Wochenende. Wichtig sind also die Auswahlmöglichkeiten.

Alles in allem ist davon auszugehen, dass die Generation Z die derzeitigen Standardpraktiken bei Online-Lieferungen deutlich verändern wird. Kostenlose und schnelle Lieferungen machen Platz für flexible und nachhaltige Optionen. Für Online-Händler ist es daher an der Zeit, ihre Versandstrategie zu überdenken und in flexible Lieferungen zu investieren.


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