Änderungen bei dem Prime-by-Merchant Programm.


Ab 21. Juni könnten Prime-by-Seller-Versender ihren Carrier frei wählen. Zudem ändern sich die Versandgeschwindigkeiten, die ein Produkt erreichen muss, damit es Prime-fähig ist.

Seit Tagen kursieren bereits Gerüchte durch die Branche, jetzt hat es Amazon in einer offiziellen Mitteilung an alle Seller bestätigt: Zum 21. Juni stehen drastische Änderungen für europäische Amazon-Händler an, die ihre Bestellungen selbst mit Prime-Standard verschicken. Basis der neuen Bestimmungen ist eine Einigung mit der EU-Kommission.

Die wichtigsten Neuerungen für Prime-by-Merchant

Ab 21. Juni dürfen Teilnehmer des Programms ihren Logistik-Provider frei wählen, die bisherige Pflicht zur Nutzung von Amazons Buy Shipping-Service und der obligatorische Kauf von Shipping-Labels entfällt. 

Zudem gelten die Bedingungen für die Erlangung des Prime-Siegels jetzt auf Produktebene und werden folgendermaßen definiert:

– Lieferversprechen: Prime-Produkte müssen in der angegebenen Lieferzeit und darunter lieferbar sein und zugestellt werden, die Verkäufer müssen dieses Lieferversprechen mindestens in 90 Prozent der Fälle einhalten.

– Tracking: Der gewählte Logistik-Dienstleister muss einen Tracking-Service zur Verfügung stellen

– Stornierung: Um das Prime-Siegel zu behalten, dürfen maximal 0,5 Prozent aller Bestellungen storniert werden.

– Neue Lieferzeit-Metriken: Zudem muss ein Prime-Produkt bei der Lieferung gewisse Liefergeschwindigkeiten erfüllen. Diese wurden allerdings deutlich angepasst: So gelten jetzt keine festen Liefergeschwindigkeiten mehr; stattdessen wird die Prime-Grenze für Zustellgeschwindigkeit abhängig vom aktuellen durchschnittlichen Liefergeschwindigkeitsniveau stündlich neu berechnet. 

– Kundenservice: Der Kundenservice von Amazon kümmert sich weiterhin um Kundenanfragen zu Bestellungen für alle Prime-Produkte, auch für solche, die vom Verkäufer selbst verschickt werden. 

An den Prime-Konditionen ändert sich durch das Update vorerst nichts. 

Mehr Fairness zwischen Händlern

Die Änderungen sorgen einerseits für mehr Fairness zwischen Händlern, die Fulfillment by Amazon nutzen, um vom Prime-Siegel zu profitieren, und solchen Retailern, die ihre Logistik zum Prime-Standard selbst managen. 

Aus Kundensicht ändert sich andererseits dadurch die Bedeutung des Prime-Siegels als mehr oder weniger festes Lieferversprechen binnen zwei Tagen; denn durch die neuen flexibleren Prime-Bedingungen können auch deutlich längere Versandzeiten noch ein Prime-Siegel bekommen, besonders in Kategorien, in denen die Versandzeiten durchschnittliche länger sind, wie etwa bei schweren und sperrigen Produkten. 

Prime heißt dann nicht mehr „innerhalb von maximal 2 Tagen geliefert“, sondern nur „schneller geliefert als von der Konkurrenz“.

15.08.2023 | internetworld | Ingrid Lommer


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