Deutsche Post nimmt Paket-Preiserhöhung zurück

Die Post nimmt nach Kritik von der Bundesnetzagentur ihre Preiserhöhungen für Päckchen und Pakete wieder zurück.
Die Behörde hatte ein Verfahren eingeleitet, weil sie vermutet, dass der Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht. Diesem Verfahren geht die Post nun aus dem Weg.

Die Deutsche Post nimmt ihre Preiserhöhungen für Pakete in Deutschland zurück, nachdem die Bundesnetzagentur diese als zu hoch kritisiert hat. „DHL wird die seit dem 1. Januar 2020 geltenden Preisanpassungen bei Päckchen, Paketen und Zusatzleistungen für Privatkunden zum 1. Mai 2020 wieder rückgängig machen“, teilte die Deutsche Post mit. Dies geschehe, „um eine langwierige rechtliche Auseinandersetzung mit der Bundesnetzagentur zu vermeiden“.

Die Post hatte die Päckchen- und Paketpreise zum Jahreswechsel im Durchschnitt um drei Prozent erhöht. Ein bis zu zwei Kilogramm schweres, mittelgroßes Päckchen kostet in der Filiale für den Inlandsversand nun 4,79 Euro, zuvor waren es 4,50 Euro. Der Versand eines Zehn-Kilo-Pakets verteuerte sich sogar um einen Euro auf 10,49 Euro.

Die Bundesnetzagentur vermutet, dass die neuen Paketpreise die tatsächlich anfallenden Kosten überschreiten und hat ein Verfahren gegen den Bonner Konzern eingeleitet. Die Behörde wirft der Post darin vor, ihre marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. „Es gibt deutliche Hinweise, dass die Post einseitig zu Lasten von Privatkunden ungerechtfertigte Erhöhungen der Paketpreise vorgenommen hat“, sagte der Chef der Bundesnetzagentur Jochen Homann.

Anders als beim Briefporto musste sich die Post die Verteuerung des Paketversandes nicht zuvor von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen. Die Aufsichtsbehörde kann die Post aber auffordern, die Preise neu anzupassen – wenn es denn Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Post die Aufschläge nur durchsetzen kann, weil der Wettbewerb nicht funktioniert. Genau dies ist nach ihrer Einschätzung der Fall, weil die Post den Markt für Privatkundenpakete zu mehr als siebzig Prozent beherrscht.

sz.de 5. Februar 2020, 11:37 Uhr


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